Wildnisbewohnerin des Monats Januar: Deutschlands bekanntester Singvogel
- 29. Januar 2019 - Frankfurt
Foto: (c) Chris Lange-Kabitz
Die Amsel (Turdus merula) ist die in Deutschland am häufigsten vorkommende Vogelart und gehört zur Familie der Drosseln. Und klar, sie fühlt sich auch auf unseren Stadtwildnis-Flächen wohl! Die schwarzen Männchen haben orange-gelbe Schnäbel und gelbe Augenringe. Durch die Farbe der Männchen hat die Amsel ihren zweiten Namen erhalten: Schwarzdrossel. Amselweibchen sind mit ihrer durchgängig braunen Farbe vergleichsweise unauffälliger. Während Amseln bis vor 150 Jahren noch vor allem im Wald lebten und recht scheu waren, findet man sie heute häufig nahe der Zivilisation, zum Beispiel in Gärten, wo man vor allem von März bis August ihrem melodiösen Gesang lauschen kann: www.deutsche-vogelstimmen.de/amsel/
Sie fressen gerne Regenwürmer, Schnecken, Spinnen und Insekten, aber auch Früchte und Beeren stehen auf ihrem Speiseplan. Ihre Nahrung suchen sie vor allem auf dem Boden, wo sie sich neben Katzen und Mardern vor allem vor Greifvögeln in Acht nehmen müssen. Amseln kommen in Europa fast flächendeckend vor, nur ganz im Norden und im äußersten Südosten findet man sie nicht. Auch in Teilen Nordafrikas und Asiens fühlt die Amsel sich wohl. Bei uns brütet sie in der Regel dreimal im Jahr, manchmal sogar noch häufiger. Während der Brut verteidigen Männchen und Weibchen ihr Revier gegen Rivalen, außerhalb der Brutzeit sind Amseln aber eher soziale Vögel, die man zum Beispiel beim Baden mit mehreren Artgenossen beobachten kann.
Schlagzeilen hat die Amsel in letzter Zeit vor allem wegen des Usutu-Virus gemacht, das durch die Hausmücke Culex pipiens übertragen wird: Im Sommer hat das aus Südafrika eingeschleppte Virus in Deutschland ein Amselsterben ausgelöst, das die Vorjahre in seinem Ausmaß übertroffen hat. Zahlenmäßig wird das Virus den Amselbeständen in Deutschland aber bisher nicht gefährlich: Diese sind weiterhin wachsend.
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