In Dessau wird unser Projektteam durch die "Landmeisterinnen" Birgit Krummhaar, Frigga Rosenkranz und Heike Fischer unterstützt. Sie sind nicht nur für "Städte wagen Wildnis", sondern auch für viele weitere Umweltprojekte aktiv. Wer sie sind und was sie machen, erklären sie uns in einem kurzen Interview.
Was macht man eigentlich als „Landmeisterin“?
Der Landmeister von Preußen war, laut Wikipedia, ein von 1230 bis 1309 bestehendes Amt im Deutschen Orden. Der Landmeister verwaltete die Kommenden des Deutschen Ordens im Prussenland.
Die Landmeister von Dessau kümmern sich im Auftrag der Stadt Dessau um die Pflege der Projektflächen, indem sie den Kontakt zwischen Hochschule und ausführender Firma koordinieren und die Firma vor Ort einweisen. Sie organisieren und führen Veranstaltungen für Jung und Alt auf den Flächen durch, um die Akzeptanz und das Interesse zu wecken und zu erhöhen. Außerdem unterstützen sie die Stadt Dessau in der Projektsteuerung und der Fördermittelbewirtschaftung. Wir sind Mittelsmänner für den Projektträger, indem wir das Offene Büro als Kontaktstelle unterhalten.
Wie kam es dazu, dass Ihr Landmeisterinnen wurdet?
Die Stadt Dessau hatte 2017 die Leistung - Projektsteuerung Landmeister - im Zuge des Projektes öffentlich ausgeschrieben, worauf wir ein Angebot abgegeben haben und uns der Zuschlag erteilt wurde.
Was ist eine der schönsten Erfahrungen aus dem bisherigen Landmeisterinnen-Dasein?
Wenn Kinder, die in unserer Veranstaltung waren, ihren Eltern die Flächen erklären.
Worin liegen die größten Herausforderungen/Schwierigkeiten in der Tätigkeit?
Die größten Herausforderungen liegen darin, die heutige Akzeptanz der Flächen durch die Bevölkerung zu gewinnen und den zukünftigen Erhalt zu sichern.
Ihr stellt das Projekt oft auf Veranstaltungen vor, sprecht aber auch Menschen direkt auf den Flächen an. Habt Ihr den Eindruck, dass die Menschen je nach Situation anders auf euch reagieren und, wenn ja, in welcher Weise?
Die Menschen, die wir direkt auf den Flächen ansprechen, kommen nicht gezielt dorthin. Sie gehen einkaufen oder sind auf dem Weg zur Arbeit. Besucher von Veranstaltungen haben sich bewusst dafür entschieden. Daraus ergeben sich verschiedene Interessen und Gespräche.
Ihr seid Ansprechpartner für alle Menschen, die die Flächen oder Veranstaltungen besuchen. Das heißt, ihr trefft auf ältere und jüngere, mal mehr und mal weniger „wilde“ Personen. Gibt es bestimmte „Typen“ von Menschen, die sich ganz besonders (wenig) für unser Projekt begeistern lassen?
Es wohnen relativ viele Menschen im Projektgebiet, die andere Sorgen und Interessen als die Grünpflege vor ihrem Haus haben. Somit hält sich auch die Begeisterung in Grenzen. Das sind aber auch die Familien, in denen man die Erwachsenen über ihre Kinder erreichen kann. Interessierte Bürger sind eher die Älteren, die sich Blumensträuße pflücken oder unsere Veranstaltungen besuchen.
Was wünscht ihr dem Projekt für die Zukunft?
Dass die Flächen in Zukunft eine geeignete Pflege erfahren, um die Artenvielfalt von Flora und Fauna zu erhalten und der Vandalismus und die Vermüllung langsam abnehmen.