Wildnisbewohner des Monats: Ein eingespieltes Team
- 06. Juni 2018 - Hannover, Frankfurt, Dessau-Roßlau
Die Wiesen-Knautie (Knautia arvensis), auch Acker-Witwenblume genannt, spielt auf den Projektflächen im Dessauer Landschaftszug von etwa Mai bis August eine besondere Rolle: Sie ist für die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) die einzige Futterpflanze, die ihr Nektar und Pollen spendet (Die Sandbiene ist allein auf diese Pflanzenart spezialisiert; wenn Bienen von nur einer Art Pollen sammeln, nennt man das "oligolektisch"). Die Wildbiene gräbt, wie zahlreiche andere Wildbienenarten auch, ihre Brutröhre im lückig bewachsenen Erdboden und legt dort Ihre Eier ab. Spätestens wenn die Bienenlarven geschlüpft sind, trägt sie Pollen zur Nahrungsversorgung ein, bis sich die Larven verpuppen und die erwachsenen Bienen ausfliegen. Die Knautien-Sandbiene ist in unserer überdüngten Landschaft, in der bunte Blumenwiesen fehlen, selten geworden und gilt in Sachsen-Anhalt sowie im gesamten Bundesgebiet als gefährdet .
Die heilende Wirkung der Wiesen-Knautie ist umstritten. Mancherorts werden für die beiden recht ähnlichen Arten Wiesen-Knautie und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) dieselben volkstümlichen Namen verwendet - und da letztere bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder auch Krätze hilft, wird auch der Wiesen-Knautie diese Wirkung häufig zugeschrieben.
Fotos: (c) JAR, Michael Jung
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