In Hannovers Stadtteil Badenstedt sind Wuschel, Flocke und Lenni schon länger kleine wilde Stars. Die drei Ouessantschafe gehören zur kleinsten Schafrasse Europas. Selbst viele der Nachbarshunde sind größer als die Minischafe!
Die drei Böcke grasen sich seit Jahren munter durch unsere Stadtwildnis und arbeiten dabei als "natürliche Rasenmäher". Ursprünglich sollten sie nur auf der 2018 neu angelegten Streuobstwiese das Gras kurzhalten. Doch der Appetit der bretonischen Zwergschafe ist riesig und so unternehmen sie regelmäßig Ausflüge in das frische Gras auf den umliegenden Projektflächen. Eine Win-win-Situation für alle Seiten! Denn auf den salzhaltigen Wiesen in der Gegend wachsen seltene Halophyten. Das sind salzliebende Pflanzen, die sonst nur in Küstennähe zu finden sind. Und da die Halophyten es gerne sonnig mögen, muss auf den Wiesen ohnehin regelmäßig gemäht werden.
Wuschel, Flocke und Lenni mähen aber viel umweltfreundlicher als jeder Rasenmäher. Sie verbrauchen kein Benzin und durch ihr Federgewicht verdichten sie den Boden nicht wie große Maschinen es besonders bei Regen tun. Und da sie immer nur kleinere Flächen abgrasen, bleiben noch genügend Gräser stehen, die von Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrung, Versteck und zur Eiablage genutzt werden.
Allerdings haben die drei Mini-Schafe noch einen Nebenjob: Mindestens einmal im Monat gehen sie gemeinsam mit Kindern aus der Umgebung auf Entdeckungstour in der Badenstedter Stadtwildnis. Als „Wildnisdetektive“ erkundet die Gruppe gemeinsam die Flora und Fauna vor Ort.
Zweimal im Jahr wird sogar gemeinsam ein großes Wildnisfest für und mit Flocke, Wuschel und Lenni auf der Streuobstwiese gefeiert - wenn das mal nicht ganz besondere Wildnisbewohner sind!