Geocaching in Dessau-Roßlau

10. März 2020, admin - Dessau-Roßlau

Ihr seid gern in der Natur unterwegs, aber Ihr liebt Euer Handy – dann nutzt die GPS-Daten und versucht es doch mal mit Geocaching!

Seit kurzem führt eine Geocache-Serie zu drei Projektflächen in Dessau-Roßlau. Um alle Infos und Koordinaten zu unseren Wildnis-Verstecken zu bekommen, muss man sich bei www.geocaching.com anmelden. Die Anmeldung ist kostenlos.

Hier sind unsere Caches zu finden:

·       Städte wagen Wildnis – Wilde Rodebille

Dieser einfache Cache ist auf der Fläche des ehemaligen Rodebilleviertels zu entdecken.


Die Fläche beherbergt mehr Tier- und Pflanzenarten, als der erste Blick vermuten lässt. Die verschiedensten Pflanzen wie beispielsweise Thymian oder Wiesensalbei und eine Vielzahl von Schmetterlingen, Wildbienen und auch seltene Arten, wie die Blauflügelige Ödlandschrecke und die Heuschreckensandwespe, finden hier ein Zuhause.


·       Städte wagen Wildnis – Vom Kohle- zum Blumenhandel

Am alten Räucherturm wartet ein Rätsel-Cache darauf, gelöst zu werden. Im Sommer kann man sich hier einen wunderschönen Blumenstrauß pflücken mit Donnernelken, Blutstillerin, Wannebobbele, Wurmkraut, Blauer Heinrich und anderen blühfreudigen Schönheiten.

In das Kreuzworträtsel einfach die richtigen Pflanzennamen eintragen, dann in der Lösungsformel die Buchstaben durch die richtigen Zahlen ersetzen und schon führen die Koordinaten zum Ziel.


·       Städte wagen Wildnis – Lecker Honig 

Bei unserem Multicache im Bereich der Törtener Straße, der Neuendorf- und der Viethstraße geht es um Lebensräume für Insekten, Fortpflanzung und Nahrungsquellen. Artenreiche Wiesenflächen, ein Bienenhochstand, Insektenhotels und ein Hügel in der Landschaft spielen dabei eine Rolle. 


Für die „Sammler“ unter den Geocachern ist ein Bonus-Cache in Vorbereitung. Soviel sei schon verraten: Es hat mit unserer Ausstellung „Stadt gibt’s hier natürlich“ zu tun. Man darf also gespannt sein.

 


Expedition in die Stadtwildnis - neue Umweltbildungspublikation jetzt downloaden

09. März 2020, admin - Frankfurt

Stadtwildnis erlebbar machen - das ist uns ein besonders wichtiges Anliegen. Anregungen, wilde Stadtnatur aus neuen Perspektiven zu erleben und sich dafür begeistern zu lassen bietet deshalb auch unsere neue Publikation "Expedition in die Stadtwildnis": Wir stellen Spiele, Bastelideen, Kochrezepte und kleine Forschungsprojekte vor, die große und kleine Wildnisfans mit einfachen Mitteln umsetzen können.

Hier gibt es die Broschüre zum Download:


Gastbeitrag: Schneeglöckchen, geniale Überlebenskünstler

21. Februar 2020, admin - Frankfurt

EIN GASTBEITRAG VON WILDNISBOTIN.DE

Zarte Blüten in frostiger Landschaft, ein Geschenk der Schneekönigin?

Es gibt eine alte Sage zur  Entstehung des Schneeglöckchens:  Die Schneekönigin fuhr im Winter mit ihrem Schlitten durch unwegsames Gelände. Bei der wilden Fahrt im Wald verlor sie einige der Schlittenglöckchen. Diese sanken in den Schnee, schlugen Wurzeln und begannen direkt nach der Schneeschmelze zu blühen.

Dass man die Schneeglöckchen, in alten Zeiten, mit der Schneekönigin in Verbindung brachte, ist nahe liegend. Die filigrane Pflanze mit dem weißen Blütenköpfchen besitzt nämlich bemerkenswerte Strategien, um, in unseren Breiten, schon gleich zu Jahresanfang (Ende Januar/Anfang Februar) zu erblühen. 

Schneeglöckchen sind Zwiebelgewächse, mit Amaryllis und Narzissen verwandt. Als so genannte Frostkeimer sind sie auf niedrige Temperaturen angewiesen. Das Wachstum der Zwiebel wird erst durch mehrere frostige Tage aktiviert. Nach einer Phase längerer Bodentemperatur über Null Grad Celsius beginnt das Schneeglöckchen mit dem Keimen. Um  durch Schnee und Frost an die Erdoberfläche zu gelangen, erzeugt die Pflanze Wärme (8-10 Grad Celsius) und bringen so Schnee zum schmelzen. Gleichzeitig sorgt sie damit für die notwendige Bewässerung ihrer Zwiebel. Zusätzlich produziert sie ein zuckerbasiertes Frostschutzmittel und  zuletzt überzieht sie ihre langen, schlanken Blätter mit einer Art isolierender Wachsschicht. So ist sie in der Lage, auch in harten klimatischen Bedingungen zu überleben. Sie ist wetterfest bis unter minus 20 Grad Celsius! 

Auch in Sachen Vermehrung hat sich die Pflanze, zusätzlich zu den seitlichen Brutzwiebeln, etwas besonderes ausgedacht. Ihre Samen sind mit einem Ölkörper überzogen, den Ameisen lieben. Diese Hülle wird verzehrt und der Same bleibt unbeachtet liegen. So werden die Ameisen  zu Hebammen der nächsten Schneeglöckchengeneration.

Die vielen unterschiedlichen Volksnamen der Pflanze weisen auf ihren besonderen Stellenwert für uns Menschen hin: Amsel-Blümeli (Blütezeit mit dem Beginn des Amselgesangs), Hübsches Februar-Mädchen, Jungfer im Hemd, Marienkerzen, Lichtmess-Glöckchen (Blüten werden bei "Maria Lichtmess" auf den Altar gestreut), Märzglöckchen, Milchblume, Schneeblümely, Schneeguckerl, Weiße Jungfrau (Bezug zur Jungfrau Maria und der keltischen Vegetationsgöttin Brigid) und viele weitere.

Die Schneeglöckchen sind gesellige Pflanzen und breiten sich an sonnigen, geschützten Standorten gerne schnell aus. Obwohl wir sie oft in großer Zahl an einem Standort finden, sollten sie, in Wildbeständen, nicht gepflückt werden. Sie stehen unter Naturschutz und gehören zu den gefährdeten Arten der Roten Liste. Wer von den hübschen Blüten in Verführung gebracht wird, sollte an das Zitat von Christian Morgenstern (1871-1914) denken: "Ich habe heute ein paar Blumen für dich nicht gepflückt, um dir ihr Leben mitzubringen".

Und zur Einstimmung auf das kommende Frühjahr hier noch ein Gedicht von Friedrich Rückert (1788-1866) zum Schneeglöckchen: 

Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen

Vom Himmel fiel,

Hängt nun geronnen heut als Glöckchen

Am zarten Stiel.

Schneeglöckchen läutet, was bedeutet's

Im stillen Hain?

 

O komm geschwind! Im Haine läutet's

Den Frühling ein.

O kommt, ihr Blätter, Blüt' und Blume,

Die ihr noch träumt,

All zu des Frühlings Heiligtume!

Kommt ungesäumt!

 

Weitere Artikel von der Wildnisbotin: www.wildnisbotin.de


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