Wildnis – gut verpackt in den Winterschlaf

Avatar of Solveig Hesse Solveig Hesse - 01. Dezember 2017 - Hannover

Bild: Chris Lange-Kabitz

Der Winter naht mit eiligen Schritten und die ersten frostigen Nächte haben wir schon hinter uns.  Die Natur zeigt nochmal ihre volle Farbenpracht, bevor sie sich in den Winterschlaf verabschiedet. Auch die Gartensaison geht zu Ende, doch ein paar Dinge sind noch zu tun, damit wir die Wildnis vor unserer Haustür auch nächstes Jahr genießen können.

Hier ein paar Tipps und Tricks:

Laub: 
Die vergangenen stürmischen Tage haben die bunten Blätter fast vollständig von den Bäumen herunter und auf den Boden geweht. Das ist praktisch, denn Laub erfüllt viele Zwecke in der Wildnis.
Dort, wo es nicht stört, kann es einfach liegengelassen werden. Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen arbeiten für uns und reichern so den Boden mit Nährstoffen an.
Laub kann aber auch genutzt werden, um empfindlichere  Gartenpflanzen vor Frost zu schützen. Und auch unsere tierischen Mitbewohner in der Wildnis freuen sich über einen kuscheligen Laubhaufen als Winterquartier. Dort schlafen Igel, Mäuse, Insekten, Lurche & Co. bis weit in den Frühling. Für einen kleinen Laubhaufen findet sich sogar noch im Vorgarten Platz. Und der Gärtner darf sich guten Gewissens etwas mehr Zeit lassen mit dem Aufräumen. 

Astschnitt:
Wer Bäume und Sträucher beschneidet kann die abgeschnittenen Zweige ebenso wie das Laub zu einem Hügel schichten und den Tieren damit einen weiteren Unterschlupf bieten.

Verdorrte Stängel, vertrocknete Fruchtstände und Totholz einfach bis zum Frühling stehen lassen. In den hohlen Stängeln und Blattachseln überwintern zahlreiche nützliche Insekten – die natürliche Alternative zum beliebten „Insekten-Hotel“, ganz ohne Arbeit.

Wildnis-Beete:
Neue Stauden werden im Herbst gepflanzt. Wer also nächstes Jahr Besuch von Schmetterlingen, Fledermäusen, Eidechsen oder Kröten haben möchte, sollte jetzt nektarreiche Blühpflanzen, nachtblühende Stauden, Sand- oder Kiesflächen oder Sumpfbereiche anlegen. Wichtig sind auch früh- und spätblühende Stauden für Hummeln und Bienen im Frühling und Herbst. Sinnvoll ist es, naturnahe Sorten und einheimische Pflanzen zu verwenden.

Gehölze:
Was für Stauden gilt, gilt auch für Bäume. Unsere heimischen Vögel freuen sich über einheimische Gehölze wie Weißdorn, Schlehe, Wildrose, Kornelkirsche und Haselnuss.

Zum Schluss noch ein Hinweis für Igelfreunde: Des Öfteren begegnen uns noch Igel in der spätherbstlichen Wildnis. Viele nutzen die letzten frostfreien Tage, um noch ein paar Extra-Kalorien zu sammeln. Doch manche brauchen Hilfe. Grundsätzlich stehen Igel in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nicht mitgenommen werden. Wer allerdings Anfang Dezember noch einen kleinen Igel findet, sollte ihn sicherheitshalber zum Tierarzt bringen. Sehr gute Informationen dazu bietet das Igelhaus Laatzen: www.igelhaus-laatzen.de/index.php=

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