Wildbienen auf den Wildnisflächen – Hummeln am Frankfurter Nordpark Bonames

Avatar of admin admin - 06. Juli 2020 - Frankfurt

Ein Gastbeitrag von den „Zottelbienen“: Stephanie Lehrian, Julika Exner und Johanna Kiefer

Ist man jetzt im Frühsommer bei gutem Wetter unterwegs auf der Wildnisfläche am Bonameser Nordpark in Frankfurt, kann man es so mancherorts summen und brummen hören. Selbst bei kühlerer Witterung können Beobachtungen von Bienen gemacht werden - genauer gesagt von bestimmten Wildbienen. In Deutschland gibt es über 560 Wildbienenarten! Die Honigbienen, an die die meisten bei dem Begriff Biene denken, ist nur eine gezüchtete Art, die bei uns in Deutschland als Haustier lebt.
Hummeln, die dicken Brummer, gehören auch zu den Wildbienen. Ebenso wie die Honigbiene leben sie nicht solitär (alleine), sondern bilden größere Völker, die bis zu 600 Individuen umfassen können. Im Gegensatz zu den Honigbienen lebt das Hummelvolk nur einen Sommer lang, es überwintern nur die befruchteten Hummeljungköniginnen. Gemeinhin glauben viele Leute, Hummeln könnten nicht stechen - ein Irrtum! Hummeln sind allerdings glücklicherweise sehr friedfertig, sodass man keine Angst vor einem Stich haben muss. Wenn es dann doch einmal dazu kommt, bleibt den Hummeln oft keine andere Wahl: Meist tritt man barfuß auf sie oder zerquetscht sie aus Versehen beim Hinsetzen, was einen Stich zur Verteidigung zur Folge hat. Ihr Stachel kann die menschliche Haut genauso durchdringen, wie der Stachel der Honigbiene.
Die bekannteste und häufigste Hummelart bei uns ist die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), die auf den Wiesen und Randstreifen des Nordparks gut beobachtet werden kann. Die Erdhummel ist schwarz und hat ein weißes Hinterleibsende. Sowohl auf der Brust als auch auf dem Hinterleib ziert die Dunkle Erdhummel ein dunkelgelber Querstreifen. Die Wildnisfläche am Nordpark ist ein idealer Ort für Bombus terrestris, wie sie wissenschaftlich genannt wird, denn sie bevorzugt offene Flächen und lichte Wälder.

Hummeln sind im Vergleich zu anderen Bienenarten allgemein früher im Jahr und auch bei kühleren Temperaturen anzutreffen. Dies ist möglich, da sie eine pelzige Behaarung und einen kräftigen Körperbau mit starken Muskeln besitzen. Erdhummeln gehören zu den wichtigsten Bestäubern. Sie sind bei der Pollenwahl nicht sehr wählerisch und besuchen daher unterschiedlichste Pflanzen. Die Nahrungspflanzen reichen von Klee über Brombeeren bis hin zu Äpfeln. Man nennt dieses Verhalten polylektisch - auf den Wiesen des Nordparks kann man es wunderbar beobachten! Eine einzelne Hummel fliegt nicht immer zur gleichen Pflanzenart, wie es die blütenstete Honigbiene tut.
Neben dieser staatenbildenden Wildbienenart gibt es zahlreiche solitäre, also nicht im Volk lebende Arten, wie beispielsweise die Sandbienen, die mit einer Art hier am Nordpark vertreten sind. Von dieser Art berichten wir in unserem nächsten Beitrag.

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