Wildnisbewohner des Monats Juni: Der schlaue Rote

Avatar of admin admin - 27. Juni 2019 - Hannover, Dessau-Roßlau, Frankfurt

Vor einigen Monaten ist der uns „in die Falle gegangen“: Der Fuchs. Aber keine Sorge, er hat davon nicht viel mitbekommen, denn es war nur eine Fotofalle. So haben wir den Beweis, dass er sich in unserer Stadtwildnis wohlfühlt. Das verwundert nicht, denn der zur Familie der Hunde gehörende Fuchs ist ein sehr anpassungsfähiges Tier, das viele Reviere für sich erobern kann. In Deutschland findet man nur eine Art, nämlich den Rotfuchs. Er ist nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Nordamerika heimisch und zeichnet sich durch seine verhältnismäßig kurzen Beine, die schmale Schnauze und aufrecht stehende Ohren aus. Letztere kann er sehr gut drehen, was ihm bei der Lokalisation von Geräuschen äußerst behilflich ist. Dass wir ihn in der Nacht fotografieren konnten, liegt daran, dass seine Augen sehr gut an Dunkelheit angepasst sind und er in erster Linie dämmerungs- und nachtaktiv ist, während man ihn tagsüber eher selten zu sehen bekommt. Er sieht nicht nur ausgezeichnet in Lichtverhältnissen, in denen unsere Augen uns längst im Stich lassen – auch sein Geruchssinn ist wesentlich besser als der menschliche (etwa 400 mal!). Füchse leben häufig im Wald und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, fühlen sich aber auch im städtischen Bereich zunehmend heimisch. Der schlaue Jäger ernährt sich vorwiegend von Mäusen, aber auch Kaninchen, Jungwild, Vogelgelege, Vögel, Insekten, Obst und Früchte stehen auf dem Speiseplan des Fuchses. Beim Jagen schleicht er sich meist an, hetzt aber auch manchmal seine Beute. Auf der „Wohnungssuche“ zeigt sich der Fuchs recht opportun: Häufig gräbt er seinen Bau nicht selbst, sondern nutzt die Höhlen von Kaninchen oder Dachsen, die er dann einfach ausbaut. Tatsächlich werden hieraus manchmal sogar „Wohngemeinschaften“ und der Fuchs haust mit den ursprünglichen Bewohnern in einem Bau!

Um miteinander zu kommunizieren, wenden Füchse ein großes Repertoire an Lauten an.  So hört man sie während der Paarungszeit im Winter häufig „bellen“, zur Begrüßung geben Füchse eher leise und sehr kurze Geräusche von sich, Unterwerfungen werden durch ein Winseln angezeigt. Hört man dagegen einen Art „Schrei“, kann das ein Signal sein, mit dem Elterntiere während der Aufzucht ihrer Jungen vor Gefahr warnen. Außerhalb der Paarungszeit gehen Füchse als Einzelgänger durchs Leben. 

In Märchen und Erzählungen taucht der Fuchs häufig als hinterlistiges Tier auf, das andere durch Lügen täuscht. In Wahrheit ist er schlicht schlau, anpassungsfähig und sehr lernfähig. In unsere kleine „Falle“ ist er trotzdem getappt – aber das schmälert unseren Respekt vor den Fähigkeiten  des schlauen Roten keinesfalls :).

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